Jetzt habe ich mich schon seeehr lange
nicht mehr gemeldet. Doch das hatte auch den Grund, dass ich fasst
nur gearbeitet habe.
Und in Melbounre war ich fasst nur
unterwegs. :)
Deshalb kommen nun nach und nach alle
Aktualisierungen und Erzählungen hinzu.
Und so fange ich mit dem 5. Teil an.
Ich war stehen geblieben euch zu
erzählen, wie es dazu kam, dass ich einen Stacheldrahtzaun samt
Pfeiler geplätte habe.
Nun das ist recht simpel. Ich wurde
von einem Backpacker, der bald darauf das Hostel verlies, eingeladen
mit ihm ein wenig Offroad zu fahren. Sein Name war Sebastian.
Dabei kam mir die Idee auch gleich
Bilder mit meiner Kamera zu machen.
Gesagt getan ging es dann los und wir
suchten uns eine Stelle die nicht so städtisch oder besser gesagt:
offenes Land.
Dort fuhren wir durch Stock und Stein
auf Sandpisten durch die Prärie.
Das war schon ein kleines Abenteuer
für sich.
Doch nach 20 Minuten Fahrt stoppten wir
und Sebastian meinte, ich solle jetzt fahren. =)
Das lies ich mir nicht 2 mal sagen und
rauschte gleich los.
Und ich sage euch.
Mit 60kmh durch offenes Land zu fahren
hat schon einen echten Nervenkitzel.
Vor allem wenn man mit dem Wagen auch
noch Kängurus verscheucht.
Wildnis-Safari-Erlebnis pur!!!
Doch dann wollte ich eine Kurve nehmen.
Ich dachte das wäre nicht so schwer,
einfach den Lenker einschlagen und mit dem Heck um die Kurve
rauschen. Tja, nur hatte der Wagen Allradantrieb.
So schwamm ich also halb um die Kurve
und sah nur noch einen Zaun mit größeren Holzpfeilern auf das Auto
zurasen.
Ich dachte nur SCHEIßE!!!
und stiegt in die Bremseisen.
Doch der Wagen rammte den Zaun und fuhr
ihn um.
2 Sekunden später blieb er endlich
stehen.
Ich machte mir sofort um das Auto
Gedanken und was es für Schäden genommen haben könnte.
Doch Sebastian fing nur an zu lachen.
Der Wagen hatte nämlich dank
Bullenfänger überhaupt nichts abbekommen, außer einen 10
Dollarscheinwerfer zu verlieren.
So fuhr ich also raus aus dem
verursachten Zaunchaos und erst mal langsamer weiter.
Danach wechselten wir wieder um Fotos
zu machen.
Meine Idee: Offroad-Bilder per se.
Die Realisierung: der Wagen prescht mit
hoher Geschwindigkeit um eine Kurve.
So hoffte ich, dass genug Staub
aufgewirbelt wurde, damit es gut aussieht.
Wir suchten uns also eine Stelle,
fanden aber keine geeignete Kurve, weshalb Sebastian einen kleinen
Sanddamm mit einer Baumfreien Ebene aussuchte.
Seine Idee: er beschleunigt auf
gerader Strecke und und fährt dann auf den Sanddamm zu um danach
gleich zu stoppen.
Und so entstand auch das Bild.
Jedoch setzte sich der Wagen beim
letzten Mal auf dem Sanddamm fest.
Blöder weise war der nämlich zufällig
genauso breit wie das Auto.
So mussten wir nach erfolglosen
Grabungsversuchen mit der Hand dann doch einen Freund von Sebastian
holen lassen, um den Wagen herauszubekommen.
Das klappte zum Glück auch. Jedoch
wurde der Wagen aber, noch halb auf dem Minihügel stehend, im 30
Gradwinkel stehen gelassen. Danach stiegen wir ein. Und ich, blöd
wie ich bin, rammte mir beim aufmachen der Autotür, selbige gegen
den Kopf.
Denn ich dachte nicht daran, dass das
Auto noch schräg stand und somit die Autotür auch.
Das Ergebnis diese Tages war dann,
abgesehen von dem Abenteuer, eine kleine Platzwunde, die nun eine
kleine Narbe hinterlassen hat. Eine ewige Erinnerung an Australien
quasi^^
Ansonsten arbeitete ich weiter in der
Zwiebelfarmlagerhalle. Der Job ging bis Weihnachten und war
körperlich seehr Anstrengend. Weshalb ich abends immer ins Bett
fiel. Denn jeden Tag 10kg oder 20kg Säcke zu stapeln schlaucht
enorm.
Ansonsten war der Job aber auch nicht besonders
abwechslungsreich. Man fing an zu arbeiten und übte an einer
Position eine Tätigkeit aus.
Diese sind Säcke zu binden, Säcke an
die Füllmaschine befestigen, Säcke abnehmen oder Säcke stapeln.
Die Frauen (oder ab und zu auch ich), haben am Laufband schlechte
Zwiebeln aussortiert.
Diese Tätigkeiten absolvierte man nun
10h pro Tag und hatte insgesamt 3 Pausen. 2 kurze und eine
Mittagspause. Dabei schaffte man Pro tag ca. 2-4000 Säcke.
Das ganze war keine geistig wirklich
herausfordernde Arbeit.
Die Arbeiter bestanden neben dem
Farmer, der immer alles kontrollierte und unterwegs war, aus ein paar
Backpackern, ein paar wenigen Festangestellten und mehreren Jungs und
Mädels aus Samoa oder den Fidschiinseln.
Leider fand in den Pausen aber keine
große Kommunikation statt, da jeder für sich Pause machte bzw. Die
Samoa-Leute unter sich blieben und die anderen Backpacker in ihren
Autos Pause machten. Ich war zugegeben meistens ziemlich fertig oder
müde.
Hinzu kam noch, dass dank der lauten
Maschinen eine Kommunikation während der Arbeit fast unmöglich war.
Da half nur der Mp3 Player gegen langsam aufkommende Langeweile.
Vor Weihnachten hatte ich dann auch
noch einen Konflikt mit einem etwas sehr breiten Menschen aus der
Samoa Gruppe.
Wie ihr mich ja kennt, bin ich gerade
bei Tätigkeiten, die mich geistig nicht so in Beschlag nehmen, nicht
immer so schnell, wie manch anderer und mache dann auch ab und zu mal
Fehler, dank mangelnder Konzentrationsfähigkeit. Gerade wenn es
eintönig wird.
Nun, diese Arbeit in der Lagerhalle
oder wie man diese Halle hier nennt, Shed, ist ein Paradebeispiel für
solch eine monotone Situation, wo meine Konzentration ab und zu
nachlässt.
Und so passierte es auch, dass ich
nicht immer so schnell war wie die anderen männlichen Arbeiter aus
Samoa. Doch ich versuchte immer mein bestes zu geben. Und es klappte
auch in 90% aller Fälle.
Dieser etwas breitere Mensch nahm sich
diesen Umstand meiner Arbeitsgeschwindigkeit aber sehr zu Herzen.
Es fing diesen einen Tag damit an,
dass er mir Tipps gab, wie ich mit gewissen Selbst-Stimulanzpraktiken
auf der Toilette meine Arbeitsgeschwindigkeit verbessern könne.
Dann machte er Witze über mich die ich
teilweise nicht Verstand, da er sie mal in englisch mal in seiner
eigenen Sprache verfasste. Die, die ich verstand, konterte ich
gleich mit guten Argumenten.
(Ein Dank an meine Dureonen-Jungs hier
für die 10 Jahre guter Trainingsstunden in verbalen Wortgefechten!)
Schließlich endete es dann plötzlich
beim Arbeiten damit, dass er fluchte und mir beinahe einen
halbvollen Zwiebelsack an den Kopf schmiss. Vorher ignorierte ich
ihn einfach, doch da war es für mich genug und ich stellte ihn so
ruhig es ging zur Rede und fragte was ein Problem sei.
Da meinte er voller Emotionen, dass
wegen mir immer die Maschinen stoppen müssen, da ich zu langsam bin,
was nicht stimmte. Ich entgegnete ihm, dass dies Schwachsinn sei und
zeigte ihm seine eigenen Fehler der letzten Tage und Wochen auf.
Und das schmeckte ihm so gar nicht, so
dass er mich fragte ob ich mit ihm Kämpfen will und trat an mich
heran. Als ich keine Reaktion einer Unterwerfung zeigte, meinte er,
dass er mich zu Brei schlagen schlagen werde.
Da holten ihn dann seine Bekannten aus
Samoa zurück und versuchten ihn zu beruhigen. Einer kam auch auf
mich zu und meinte, dass er weiß dass ich mein Bestes gebe und der
Dicke einfach überreagiert.
Ein paar Backpacker meinten ich solle
das dem Farmer melden. Doch ich wartete lieber ab. Denn wenn er erst
einmal handgreiflich mir gegenüber geworden wäre, wäre es deutlich
einfacher ihn aus dem Arbeitsteam komplett herauszunehmen und ich
hätte ihn noch anzeigen können.
Wenn er sich beruhigen würde, wäre
die Situation wieder normal.
Am Ende beruhigte er sich auch wieder
und die Tage darauf versuchte er sich wieder mit mir gut zu stellen.
Doch von da an ignorierte ich ihn komplett.
Denn eine Entschuldigung kam von ihm
auch nicht.
Danach ging es bis Weihnachten
arbeitsreich weiter. Doch auf Arbeit wurde es immer stressiger. Denn
der Farmer, der in der Zeit komplett durcharbeitete wurde selbst
immer gestresster. Was man selbst immer mehr mitbekam, in dem seine
Kommandos lauter wurden und er sich mehr über Fehler aufregte.
Doch er versuchte immer noch freundlich zu bleiben.
Nur gelingt das nach 6 Wochen
ununterbrochener Arbeit kaum einen Menschen noch 100%ig.
Diese Umstände führten dazu, dass ich
mich am Ende bei meiner Urlaubsplanung durchsetzte.
Jetzt fragt ihr euch sicherlich, was
ich damit meine.
Hier die Erklärung:
Als ich den Job vom Zwiebel pflücken
zum Zwiebelpacken wechselte, wurde mir klar gemacht, dass ich einen
Urlaub über Weihnachten nur in Übereinstimmung mit dem Farmer
machen darf.
Also dann, wenn keine Arbeit vom Farmer
aus angedacht ist.
Doch ich und Sarah wollten auch nach
Melbourne.
Und so fragte ich den Farmer den
ganzen Dezember über wie es nun aussieht. Doch er konnte mir nicht
antworten. 5 Tage vor Weihnachten setzte ich ihn dann vor vollendete
Tatsachen.
Und das war eine gute Entscheidung!
Denn damit habe ich wieder einen
weiteren Schritt für mich getan.
Ich habe auch einmal an mich gedacht
und nicht immer nur geschaut, wie es auch anderen damit geht.
Ein paar letzte Anmerkungen.
Die Zwiebeln die wir dort packten waren teils verdammt riesig. Als Vergleich habe ich eine europäische Standartzwiebel, wie ich sie von zu Hause kennne, neben einer der größten Exemplare gelegt.
Ausserdem entdeckt man auf dem heimweg oder in der Pause manchmal interessantes Getier.
Mehr Bilder gibt es dort:
Weiter geht es im nächsten Teil.
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