Dienstag, 6. Dezember 2011

Farmwork Teil 2


Nun sind mittlerweile 3 Wochen vergangen seit ich anfing auf Farmen zu arbeiten.
Der nächste Schritt war die Fahrt nach Griffith. Doch die war auch nicht so einfach.
Denn der Bus, in den wir sollten, war voll.  Und natürlich hat uns niemand gesagt dass man in Australien Interregionale-Bustickets vorher im Internet bestellen sollte, da die Busse fast IMMER  ausgebucht sind.
So schafften wir 8 es nur  nach Cowra, was ca. 50% der Strecke war.  Und der nächste Bus nach Griffith fuhr erst einen Tag später.  Taxi oder Mietwagen kamen gar nicht in Frage.  Denn das wäre alles 100-300% teurer als der Bus.
Wir waren also gestrandet. 
Ein Telefonat mit unserem Chef ergab, dass es zwar Hotels gab, aber das günstigste uns 20 Dollar die Nacht kostet.  Und nicht alle hatten noch Geld übrig. 
Und so hieß es beraten was wir tun. Und da gab es einen glücklichen Zufall.
Als wir zu siebt ausströmten, um alle Möglichkeiten einer Weiterfahrt auszuspähen, passte Kim, die Irin, auf unsere Sachen auf.   Und während dieser Zeit sprach sie ein Australier an was sie hier mache.  So kam sie mit mehreren Passanten ins Gespräch.
Und einer sieser Passanten bot Kim an, uns 8 bei sich für eine Nacht aufzunehmen.
Ganz kostenfrei und er wollte auch ein Barbeque für uns machen!
Warum auch immer wir das Angebot annahmen, Leute ich kann euch sagen, das war bisher der netteste Australier den ich kennen gelernt habe!
Seine Name?  Len . Er ist mittlerweile bald Rentner hat mehrere Kinder, die selber erwachsen sind und lebt mit seiner Frau am Stadtrand von Cowra.
Wir wussten nicht warum er uns aufgenommen hat, aber es war einer der tollsten Abende meines Lebens. 
Nun ich habe ihn dann doch gefragt. Denn er wollte nichts als Gegenleistung und ich fragte mich, wie ein Mensch dazu kommt. 
Dafür gab er mir 2 Gründe.
1. Er hat seit seinen eigenen Kindern gerne junge Leute um sich. Und Familie ist ihm das Wichtigste. 
2. Meinte er, dass woanders in der Welt seinen Söhnen auch einmal sehr geholfen wurde.  Und unsere Aufnahme sieht er als eine Art Begleichung der Rechnung/guten Taten, die andere für seine Kinder getan haben.

Also scheint wohl etwas dran zu sein, dass Australier sehr nette Menschen sind.
Im Anhang findet ihr auch ein Paar Bilder von dem Abend bei Len.

Am nächsten Morgen ging es dann weiter nach Griffith. Doch vorher musste auch eine Unterkunft gebucht werden.   So rief ich nach einem Tipp von unserem Boss ein Hostel an.
Und dort fanden wir auch eine Unterkunft!
In Griffith angekommen mussten wir aber wieder warten.  Denn der Transporter der uns abholen sollte, war angeblich für eine Stunde später gebucht.
Doch endlich kamen wir am Hostel in Griffith an. 
Und es ist ein sehr angenehmes Hostel mit toller Atmosphäre und vielen interessanten Menschen.  
Wer mal googlen will, kann nach shaerers quarters in Griffith NSW  suchen.
Viel Erfolg  ;)

Am nächsten Tag fing übrigens auch gleich die Arbeit an.
Und zwar Zwiebeln pflücken.  
Bezahlt wird nach Lagerbox.  Und eine Lagerbox fasst ca: 30-40 Eimer. 
Der Preis:  40 Dollar Pro Box.
Uns wurde versichert man schaffe da 3-4 Am Tag.  Das entspräche einem Tageslohn von 120-160 Dollar. Was für 6-8h Arbeit nicht schlecht ist. 
Die Arbeit erfolgt im folgenden Ablauf: Man pflückt die Zwiebeln und entfernt mit einer Schafschurschere(Vorteil Große Klinge) in einem Schnitt alle Blätter.  Das Ganze erfolgt über den Eimer, sodass die Zwiebeln gleich nach dem Schnitt da rein fallen.
Wenn man mehrere Eimer gefüllt hat, entleert man diese in der Lagerkiste.
Und das macht man so lange bis eine Lagerkiste voll ist.
Eine harte aber ehrliche Arbeit.

 Leider war der erstrebte Tagesgewinn aber ein Trugschluss.
Ich versuchte nämlich 1,5 Wochen lang, Geld zu verdienen.  Arbeitete hart, im Team, alleine, kaufte mir eine eigene Schere. Ich holte mir sogar einen Schleifstein und schliff sie selber, damit die Klinge immer ihre optimale Schärfe behält.
Ich arbeitete mich sogar einen Tag richtig kaputt, aber es half nix.  Ich kam nie über 2 Lagerboxen am Tag hinaus. Egal ob es rote , kleine Braune oder große braune Zwiebeln waren.
Die roten waren aber die Schlimmsten. Denn die haben längere Wurzeln und sind somit schwieriger aus der Erde zu bekommen.  Außerdem muss man diese auch zusätzlich kürzen.
Diese Arbeit war so schwer und ertragsarm, dass die Meisten, auch aus meiner Gruppe, schon nach 3-7 Tagen aufgaben.  Die Kanadierin Sarah und ich waren die Einzigen die durchhielten.
Viele andere Backpacker gaben sogar schon nach einem Tag auf.
Warum ich solange durchhielt, wo doch der Geldertrag so gering war?
Nun, ich dachte dass man sich evtl. einarbeiten muss.
Leider war auch diese Theorie falsch.
Jedoch kennt mein Chef den Farmbesitzer.  Und so bekamen Sarah und ich einen Job in der Lagerhalle.   Und das mache ich momentan 10h am Tag.  Die Bezahlung ist gerade so okay.  Aber immerhin verliere ich nicht die 150 Dollar Einlage und hab endlich ´nen angemessenen Lohn.
Die Anderen der ehemaligen Gruppe  fanden andere Jobs in Griffith. Doch momentan sind wir nur noch zu fünft. Wobei ich nur zu dreien der 4 anderen regelmäßigen Kontakt habe.
Nebenbei gesagt gibt es auch in Australien kälteres Wetter. Nämlich immer morgens oder wenn die Sonne verdeckt wird.   Und dann kann es gerade morgens mal zwischen 5 und 15 Grad Celsius kalt sein.  Ich habe mir deswegen auch schon eine Erkältung eingefangen, die ich gerade eben langsam weg bekomme.
Und danke an Julian und Nicole für die Warme Mütze, die ist momentan ein Lebensretter!
Frodo dein Ring hat sich verfärbt. Jedoch nicht die Inschrift. Ob da wohl doch nen Zauber drauf ist?
Danke an meine Dureonen/innen, die Worte im Tagebuch haben mir gut geholfen!
Und Tom, der Würfel hat entschieden, dass ich zu Weihnachten und Silvester nach Melbourne gehen werde.

Momentan habe ich aber Angst, dass es evtl. die falsche Entscheidung ist, da die Meisten meinen, das Silvester in Sydney wäre eines was man in seinem Leben unbedingt gesehen haben sollte.  Danke Schnatz für deine lieben Worte! Deine Unterstützung ist  mein Anker in der Welt!



Zu guter Letzt noch ein Hinweis:  Ich habe das erste Mal eine kleine Offoadtour gemacht und durfte kurz selbst fahren.  Dabei habe ich gleich einen Zaun geplättet. Es ist aber nix weiter passiert :)
Mit welchem Wagen?  Guckt in die Bilder. Ich habe nämlich mit dem Fahrer ein kleines Offroadshooting gemacht.

Wie und was genau dann im neuen Blog :)

Mehr Fotos:   Bilderlink

3 Kommentare:

  1. Wundertolle Bilder <3 Da kommt es einem hier gleich doppelt so kalt vor T_T

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  2. Klar liegt ein Zauber auf dem Ring,silly! Ich freu mich für dich, dass es dir da einigermaßen gut geht ! Liebe Grüße aus der Heimat von le Frodo und le Thilo !

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  3. Ach, wie schön!

    Du beißt dich ja da sehr tapfer durch, weiter so!

    Die Len-Geschichte ist so toll und erinnert mich an so manche Erfahrung aus Irland.
    Es gibt so tolle Menschen.
    Hoffentlich werden wir auch einmal so.

    Genieß die Sonne und das Leben da unten!

    *neid*

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