Sonntag, 19. Februar 2012

Aussiblog Teil 10 Januar und Februar


Nun nachdem ich wieder in Griffith angekommen bin wollte ich eigentlich in der Zwiebelfarm weiter arbeiten. Doch einen Tag vor dem ersten Arbeitstag bekam ich ein Angebot in einer Firma zu arbeiten, die einem deutlich mehr bezahlt als der Zwiebeljob einbringt.
Diese Firma ist ein Getränkehersteller für Woolworth und Coles, die beiden größten Supermarktketten Australiens.


Bevor ich dort anfing musste ich aber den ganzen Tag mit mir ringen ob ich dieses Angebot annehme oder nicht.
Der Grund: Eigentlich habe ich dem Zwiebelfarmer gesagt, dass ich bis Mitte Januar bleibe und war eigentlich noch im Arbeitsverhältnis mit Yilmaz(der Türke über den wir kontinuierlich Farmjobs bekamen). Außerdem bin ich nicht der Mensch, der einfach plötzlich von der Arbeitsstelle verschwindet. So überlegte ich lange und intensiv. Und am Abend nahm ich das Angebot dann doch an. Denn dieses mal musste ich egoistisch sein, damit ich auch wirklich Geld verdienen konnte.
Danach folgte der schwere Anruf an den Farmer und Yilmaz, dass ich Kündige.
Und es war echt nicht einfach den Egoisten zu spielen. Doch dies war auch ein wichtiger Schritt des lernens. Denn man muss auch ab und zu Egoistisch sein und nur an sich denken.

Den nächsten Tag ging es dann auch gleich zur neuen Arbeit.
Und diese Firma wirkte deutlich besser und professioneller als es je beim Farmer war.
Ja, es war eine gute Entscheidung das Jobangebot anzunehmen.
Der Name der Firma? Summertime!

Die erste Wochen waren richtig gut. Ich habe die Einzelnen Stationen gelernt, fand sehr nette Arbeitskollegen und hatte richtig Spaß bei der Arbeit.
Doch eigentlich war der Job zum Zwiebelpacken sehr ähnlich. Ich packte nämlich wieder Paletten. Nur ist die Ware diesmal ein Karton voller Fruchtsäfte, Limonade oder Getränkesirup.

Der Getränkesirup ist sehr typisch für Australien. 

Hier gibt es so viele Sorten, wie es Lemonade gibt. Und mindestens 3 verschiedene Hersteller.
Außerdem ist er so normal wie Coca Cola oder die 10l Trinkwasserkanister, die es in jedem Supermarkt gibt.
In der Firma selbst gibt es 3 Arbeitsgruppen oder Abteilungen.

Die erste Arbeitsgruppe von Summertime überwacht und kontrolliert die Maschinen und packt in der Größten Halle die Getränke, die am meisten benötigt werden. Das sind meist Limonade, Fruchtsirups und bestimmte Säfte. Es ist die größte Getränkebefüllungs- und Verpackungsanlage in der Firma.
Die zweite Arbeitsgruppe von Summertime, in der auch ich arbeite, stellt die anderen Sirups und frischen Säfte her. Die Maschine hier ist nur eine Etikettier- und Befüllungsanlage. Gepackt wird von Hand.
Die 3. Arbeitsgruppe von Summertime stellt aus mehreren Zutaten die Limonaden und Sirup her oder presst aus den Früchten die Säfte.

Die Arbeit an einer Anlage erfolgt wie gefolgt:

Kleine Anlage: 

1. Die leeren Getränkeflaschen werden Paletten oder Säcke weise auf ein Fließband gestapelt.
Das erfolgt per Hand oder Teils automatisch.

2. Die leeren Flaschen werden per Fließband zur Beschallungsanlage geführt und werden auf dem Weg Etikettiert und mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen


  1. Die Getränke werden in einer Kreisenden Befüllungsanlage gefüllt. 

  1. Die Getränke werden verpackt. Dies geschieht entweder Automatisch(große Anlage 1. Arbeitsgruppe) oder per Hand(kleinere Anlagen).
    Das Bild zeigt eine Klebebandmaschine:
    Das Verschließen der Kartons wird in jedem Fall von einer Maschine entweder per Kleber(Große Anlage) oder per Klebeband(kleine Anlage) ausgeführt.
  2. Die Getränke werden auf eine Palette gestapelt. Diese Arbeit wird in der großen Anlage von Mensch und Maschine gleichermaßen ausgeführt.
    In der Anlage wo ich meistens Arbeite, bin ich derjenige, der diese Kisten packt.
    Eine Getränkekiste hat übrigens ein Gewicht von 11 bis 16kg.


Dabei füllt jede Person in einer Anlage eine spezielle Position aus und macht immer die gleiche Arbeit wie packen, Flaschen einfüllen oder stapeln.
Natürlich wird diese Arbeit auf Dauer langweilig. Doch dank Radio erträgt man es ganz gut.

Und das ist hier Meilen besser als in Deutschland. Denn die Moderationen sind lockerer und frischer. Und es klingt nicht so übertrieben gewollt lustig oder künstlich, wie bei uns zu Hause in Deutschland. Wobei es hier in Griffith nicht so viele Sender gibt. Doch ein nationalweiter hat es mir sehr angetan:
Triple J
Dieser Sender ist das Australische Gegenstück zu Fritz nur in meinen Augen noch viel Besser und Cooler. Zumindest wenn man Indie- und Alternative Music mag.
Denn das ist die hier in Australien vorherrschende Musikrichtung, wenn man etwas anders als den üblichen Standard haben will.
Ich empfehle euch echt mal dort per Stream reinzuhören :)
Triple J Website mit Live Stream 

Die letzten Wochen vergingen durch die Arbeit wie im Fluge und bald war schon der Februar angebrochen. Doch dann begann ein mittleres Fiasko.
Denn vor 3 Wochen arbeiteten wir die letzten zwei Tage nur noch 6h pro Tag und am Samstag gar nicht mehr.
Schließlich hieß es sogar, dass wir am folgenden Montag nicht arbeiten können, da keine Flaschen geliefert wurden.
Das Ganze zog sich dann über 4 von 5 Arbeitstagen hin und war ein finanzielle Fiasko.
Hinzu kam, dass ich sogar schon ein betrübtes Gefühl bekam, wenn ich nur Kurz oder gar nicht arbeitete. Das ging in der leeren Arbeitswoche sogar in Frustration über.
Und man war ich froh, dass ich letzte Woche wieder 10h pro Tag arbeiten durfte!!!

In Deutschland hingegen wäre ich erfreut gewesen, früher Schluss zu haben.
Doch da sieht man einmal, wie Geld motivieren und (fehlendes Geld) frustrieren kann.

Doch die schlechte Phase nahm trotz den guten letzten 7 Tagen voller Arbeit nicht ab.

So kommt nun doch noch hinzu, dass ich den Fall des kleinen Autounfalles mit dem Autoverleiher Thrifty klären muss. Das bedeutet, dass mir evtl. bald 400 Doller fehlen werden.
Und das wegen ein paar Kratzern an einem Autospiegel.


Außerdem versagt nun nach und nach mein Handy. Weshalb ich mich zähneknirschend dann doch ein neues bestellte. Jedoch entschied ich mich gegen einen Zwischenkauf eines billig Handys.
Denn nach 2mal Umtauschen und 3 fehlerhaften Geräten will ich nun ein Gerät, was auch in 2 Jahren noch funktioniert. Und da ich nicht weiß ob ich jemals in Deutschland wieder das Geld für größere Anschaffungen haben werde, ziehe ich das lieber von meinem Reisebudget ab.
Für Tom: Es wird ein Galaxy S2.

Alles in Allem sieht meine Finanzielle Lage nicht mehr ganz so rosig aus, wir ich es erhoffte. Weshalb ich nach meiner ersten Reise durch Australien wohl doch ein paar Wochen noch arbeiten muss.
Was neben der Arbeit passiert ist, erzähle ich im nächsten Teil.

Bilderlink bitte anklicken! 

2 Kommentare:

  1. Ärgerlich, das mit dem Auto... 400 Aussidollar für ein paar Kratzer, was kostet denn der ganze Spiegel ? Getränke-Job klingt super, hab ja hier auch ständig Durst... aber bestimmt recht klebrige Angelegenheit. Hab Spass und freue Dich auf Deine Reise.. und lass uns per Fotos und Text daran teilhaben... Gruss aus Marzahn

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  2. PS Hab mir gerade die Fotos angesehen, rodet ihr Bäume in der Mittagspause ???

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