Nun nachdem ich wieder in Griffith angekommen bin wollte ich eigentlich in der Zwiebelfarm weiter arbeiten. Doch einen Tag vor dem ersten Arbeitstag bekam ich ein Angebot in einer Firma zu arbeiten, die einem deutlich mehr bezahlt als der Zwiebeljob einbringt.
Diese Firma ist ein Getränkehersteller für Woolworth und Coles,
die beiden größten Supermarktketten Australiens.
Bevor ich dort anfing
musste ich aber den ganzen Tag mit mir ringen ob ich dieses Angebot
annehme oder nicht.
Der Grund: Eigentlich
habe ich dem Zwiebelfarmer gesagt, dass ich bis Mitte Januar bleibe
und war eigentlich noch im Arbeitsverhältnis mit Yilmaz(der Türke
über den wir kontinuierlich Farmjobs bekamen). Außerdem bin ich
nicht der Mensch, der einfach plötzlich von der Arbeitsstelle
verschwindet. So überlegte ich lange und intensiv. Und am Abend
nahm ich das Angebot dann doch an. Denn dieses mal musste ich
egoistisch sein, damit ich auch wirklich Geld verdienen konnte.
Danach folgte der schwere
Anruf an den Farmer und Yilmaz, dass ich Kündige.
Und es war echt nicht
einfach den Egoisten zu spielen. Doch dies war auch ein wichtiger
Schritt des lernens. Denn man muss auch ab und zu Egoistisch sein
und nur an sich denken.
Den nächsten Tag ging es
dann auch gleich zur neuen Arbeit.
Und diese Firma wirkte
deutlich besser und professioneller als es je beim Farmer war.
Ja, es war eine gute
Entscheidung das Jobangebot anzunehmen.
Der Name der Firma?
Summertime!
Die erste Wochen waren
richtig gut. Ich habe die Einzelnen Stationen gelernt, fand sehr
nette Arbeitskollegen und hatte richtig Spaß bei der Arbeit.
Doch eigentlich war der
Job zum Zwiebelpacken sehr ähnlich. Ich packte nämlich wieder
Paletten. Nur ist die Ware diesmal ein Karton voller Fruchtsäfte,
Limonade oder Getränkesirup.
Der Getränkesirup ist
sehr typisch für Australien.
Hier gibt es so viele
Sorten, wie es Lemonade gibt. Und mindestens 3 verschiedene
Hersteller.
Außerdem ist er so normal
wie Coca Cola oder die 10l Trinkwasserkanister, die es in jedem
Supermarkt gibt.
In der Firma selbst gibt
es 3 Arbeitsgruppen oder Abteilungen.
Die erste Arbeitsgruppe
von Summertime überwacht und kontrolliert die Maschinen und packt
in der Größten Halle die Getränke, die am meisten benötigt
werden. Das sind meist Limonade, Fruchtsirups und bestimmte Säfte.
Es ist die größte Getränkebefüllungs- und Verpackungsanlage in
der Firma.
Die zweite Arbeitsgruppe
von Summertime, in der auch ich arbeite, stellt die anderen Sirups
und frischen Säfte her. Die Maschine hier ist nur eine Etikettier-
und Befüllungsanlage. Gepackt wird von Hand.
Die 3. Arbeitsgruppe von
Summertime stellt aus mehreren Zutaten die Limonaden und Sirup her
oder presst aus den Früchten die Säfte.
Die Arbeit an einer Anlage
erfolgt wie gefolgt:
Kleine Anlage:
1. Die leeren
Getränkeflaschen werden Paletten oder Säcke weise auf ein Fließband
gestapelt.
Das erfolgt per Hand oder
Teils automatisch.
2. Die leeren Flaschen werden per Fließband zur Beschallungsanlage geführt und werden auf dem Weg Etikettiert und mit einem Mindesthaltbarkeitsdatum versehen
- Die Getränke werden in einer Kreisenden Befüllungsanlage gefüllt.
- Die Getränke werden verpackt. Dies geschieht entweder Automatisch(große Anlage 1. Arbeitsgruppe) oder per Hand(kleinere Anlagen).Das Bild zeigt eine Klebebandmaschine:Das Verschließen der Kartons wird in jedem Fall von einer Maschine entweder per Kleber(Große Anlage) oder per Klebeband(kleine Anlage) ausgeführt.
- Die Getränke werden auf eine Palette gestapelt. Diese Arbeit wird in der großen Anlage von Mensch und Maschine gleichermaßen ausgeführt.In der Anlage wo ich meistens Arbeite, bin ich derjenige, der diese Kisten packt.Eine Getränkekiste hat übrigens ein Gewicht von 11 bis 16kg.
Dabei füllt jede Person
in einer Anlage eine spezielle Position aus und macht immer die
gleiche Arbeit wie packen, Flaschen einfüllen oder stapeln.
Natürlich wird diese
Arbeit auf Dauer langweilig. Doch dank Radio erträgt man es ganz
gut.
Und das ist hier Meilen
besser als in Deutschland. Denn die Moderationen sind lockerer und
frischer. Und es klingt nicht so übertrieben gewollt lustig oder
künstlich, wie bei uns zu Hause in Deutschland. Wobei es hier in
Griffith nicht so viele Sender gibt. Doch ein nationalweiter hat es
mir sehr angetan:
Triple J
Dieser Sender ist das
Australische Gegenstück zu Fritz nur in meinen Augen noch viel
Besser und Cooler. Zumindest wenn man Indie- und Alternative Music
mag.
Denn das ist die hier in
Australien vorherrschende Musikrichtung, wenn man etwas anders als
den üblichen Standard haben will.
Ich empfehle euch echt mal
dort per Stream reinzuhören :)
Triple J Website mit Live Stream
Triple J Website mit Live Stream
Die letzten Wochen
vergingen durch die Arbeit wie im Fluge und bald war schon der
Februar angebrochen. Doch dann begann ein mittleres Fiasko.
Denn vor 3 Wochen
arbeiteten wir die letzten zwei Tage nur noch 6h pro Tag und am
Samstag gar nicht mehr.
Schließlich hieß es
sogar, dass wir am folgenden Montag nicht arbeiten können, da keine
Flaschen geliefert wurden.
Das Ganze zog sich dann
über 4 von 5 Arbeitstagen hin und war ein finanzielle Fiasko.
Hinzu kam, dass ich sogar
schon ein betrübtes Gefühl bekam, wenn ich nur Kurz oder gar nicht
arbeitete. Das ging in der leeren Arbeitswoche sogar in Frustration
über.
Und man war ich froh, dass
ich letzte Woche wieder 10h pro Tag arbeiten durfte!!!
In Deutschland hingegen
wäre ich erfreut gewesen, früher Schluss zu haben.
Doch da sieht man einmal,
wie Geld motivieren und (fehlendes Geld) frustrieren kann.
Doch die schlechte Phase
nahm trotz den guten letzten 7 Tagen voller Arbeit nicht ab.
So kommt nun doch noch
hinzu, dass ich den Fall des kleinen Autounfalles mit dem
Autoverleiher Thrifty klären muss. Das bedeutet, dass mir evtl. bald
400 Doller fehlen werden.
Außerdem versagt nun nach
und nach mein Handy. Weshalb ich mich zähneknirschend dann doch ein
neues bestellte. Jedoch entschied ich mich gegen einen Zwischenkauf
eines billig Handys.
Denn nach 2mal Umtauschen
und 3 fehlerhaften Geräten will ich nun ein Gerät, was auch in 2
Jahren noch funktioniert. Und da ich nicht weiß ob ich jemals in
Deutschland wieder das Geld für größere Anschaffungen haben werde,
ziehe ich das lieber von meinem Reisebudget ab.
Für Tom: Es wird ein
Galaxy S2.
Alles in Allem sieht meine
Finanzielle Lage nicht mehr ganz so rosig aus, wir ich es erhoffte.
Weshalb ich nach meiner ersten Reise durch Australien wohl doch ein
paar Wochen noch arbeiten muss.
Ärgerlich, das mit dem Auto... 400 Aussidollar für ein paar Kratzer, was kostet denn der ganze Spiegel ? Getränke-Job klingt super, hab ja hier auch ständig Durst... aber bestimmt recht klebrige Angelegenheit. Hab Spass und freue Dich auf Deine Reise.. und lass uns per Fotos und Text daran teilhaben... Gruss aus Marzahn
AntwortenLöschenPS Hab mir gerade die Fotos angesehen, rodet ihr Bäume in der Mittagspause ???
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