Mittwoch, 16. November 2011

Sydney and Manly


Nachdem ich mich nun mehrere Tage nicht gemeldet habe, nun ein Lebenszeichen von mir.


Doch bevor ich mit dem Tollen anfange, muss ich euch das mitteilen was nicht alles toll war.

So ist Australien wesentlich teurer als erwartet.  Was darin resultiert, dass ich meine Pläne für die 8 Monate etwas umgestellt habe. 
Und man kann in Australien ziemliche Probleme bekommen, wenn man Geld abhebt, eine Telefonkarte bestellt oder über einen Wifi-Stick ins Internet will.
Mein erstes Problem, das ich hatte, war meine australische Telefonnummer.
Denn, ich habe meine deutsche Nummer stilllegen lassen um Kosten zu sparen.
Also bitte versucht nicht mich darüber zu erreichen. Ihr werdet es definitiv nicht!
So gesagt getan, dachte ich mir, ich nehme doch Vodafone in Australien. Denn das war, was mir der Jobagent im Hostel empfohlen hat.
Doch nachdem ich das per Onlineaktivierung machen wollte, funktionierte es nicht. 
Und es wollte auch beim Agent nicht funktionieren.  So musste ich also zu einem Shop gehen, weil die das anders aktivieren konnten.
Nach 3 Tagen testen, probieren und verzweifeln, hatte ich dann endlich wieder ein Telefon mit Internet. Was vor allem bestimmt meine Freundin gefreut hat.
Doch das sollte nicht das letzte Problem sein. Denn die Probleme fingen erst gestern richtig an.

Doch bevor ich dies ausführe möchte ich euch noch über einen wichtigen Bestandteil der Probleme unterrichten:  mein Job.
Ich habe mich nämlich gestern entschlossen mich für einen Job bei einer Farm zu bewerben.
In der Hoffnung ordentliches Geld zu verdienen(Denn eine Erfahrung wird es auf jeden Fall)
Der Job?
Früchte pflücken. Also das was man selbst in Deutschland nie machen wollen würde.  Und ich mache es auch für einen verhältnismäßigen Hungerlohn. Denn ich werde nach geschaffter Menge bezahlt, nicht nach Stunden. 
Also muss ich mich Anstrengen und hart anpacken.
Die Dauer ist 3 Monate oder 12 Wochen sein. Weihnachten und Neujahr sind aber frei.
Doch ob ich überhaupt so weit komme steht in den Sternen.
Denn der Agent, der den Job vermittelt hat und ein Bewerbungs/Vorbereitungsgespräch (20 Bewerber auf 5 Stellen) mit allen gemeinsam führte, meinte, dass dieser Job am Anfang sehr hart wird.
Er meinte, dass man die ersten Tage und ersten Wochen hassen wird und dass die meisten in dieser Zeit aufgeben.
Ob ich das auch werde, werden wir sehen.
Eine Erfahrung wird es auf jeden Fall!
Doch um überhaupt den Job machen zu können, brauchte ich 220 Dollar cash. 70 Dollar für die Übernachtungen in der ersten Woche und 150 als Einlage, falls man schon nach 1-7 Tage einfach abhaut. Denn da es kein spaßigerer Job wird und er seeeehr anstrengen wird, brauchen die Farmer einen Ausgleich für die Ausfallquote. 
Nicht jeder Backpacker denkt da auch an den Arbeitgeber ;)

Und hier fing die Odyssee des letzen Tages an.
Um auch unabhängig im Internet sein zu können und auch mit Freundin und Familie sowie Freunden Kontakt halten zu können brauchte ich einen Wifi-Stick.
Doch das dauerte fast 3 Tage und er wollte auch nach 2 Tagen nicht richtig funktionieren.
Nun weiß ich warum die Australier Vodafone   "Vodafake" nennen.
Vodafone ist hier nicht so gut wie man als Europäer denkt.

Das 2. Problem war meine Kreditkarte, die am Abend vor der großen Tour zur Farm nicht mehr funktionieren wollte.
Nach 3 seeehr teuren Telefonaten nach Deutschland,   zig Versuchen in Shops was per Kreditkarte zu kaufen und 2 Fehlversuchen an einer ATM Maschine (Geldautomat)  Geld zu bekommen fand ich heraus, das ein bestimmter Anteil der Kartenleser eine Funktion haben, die zu einem Error führt.
Genaueres erklär ich gerne auf Anfrage. Es sei nur gesagt, dass diese Problem was mit dem Pin zu tun hat.  Und das obwohl man den beim bezahlen nie braucht.
Die Lösung war dann ein Sofort Geldtransfer meiner Eltern an mich per Western Union.
Sodass ich heute wieder Geld hatte.
Das solltet ihr euch im Hinterkopf behalten, wenn ihr auch mal ohne Geld im Ausland feststeckt.  Der Transfer dauert maximal 24h.
Denn wenn die Geräte deine Visakarte nicht annehmen und du nix anderes mehr hast, ist das echt bescheiden. Und man kann da schon echt verzweifeln :(

Doch das alles konnte zum Glück kurz vor knapp geregelt werden. Nun, alles außer das Problem des mobilen Internets.
Deswegen kaufte ich mir heute noch einen Wifi-Stick von einem anderen Anbieter namens Telstra, was die Telekom unter den Australischen Anbietern sein sollte.
Leider gabs auch hier wieder Probleme  und es dauerte 3 nervenaufreibende Stunden und 7 sehr teure Anrufe, bis es endlich gelöst war. 

Fazit:  fast insgesamt über 48h nur Stress wegen Telekommunikationssachen und Kreditkarten die ich auch hätte am Strand liegen können. Nächstes Mal kaufe ich das Onlinenangebot eines Anbieters sowas vor dem Auslandsaufenthalt zu klären.  Das ist zwar ein bissl teurer aber Stressfreier.
Und der Clou: bestimmte Servicenummern kann man als Kunde eines anderen Netzanbieters nicht erreichen.  Der eigene Provider verhindert dies nämlich und weißt freundlich daraufhin, dass diese Nummer doch eine Servicenummer der Konkurrenz sei und für dich gesperrt  ist.
Oh du schöne freie Marktwirtschaft!


Nun aber zu den Positiven Dingen.
Die letzten Tage waren dennoch sehr Toll.
Ich war in Sydney Unterwegs habe mir einen Aussiehut geholt. Aber es ist einer aus Filz und sieht einem Cowboyhut sehr ähnlich.   Diese Hüte sollen besser sein als die Crocodile Dundee Hüte.  Denn die sind aus Leder und werden in der Sonne heißer. Außerdem sollen sie schneller kaputt gehen und pflegeintensiver sein. 
Meiner soll bei intensiver Nutzung 20 Jahre halten.
Kostenpunkt 100€ Und das ist ausnahmsweise mal günstiger als in Deutschland.
Für 8 Monate harte australische Sonne war es mir das schon wert.



Ansonsten habe ich auch ein Museum besucht und mir Dinosaurier, einheimische Tiere und Aborigine Kunst angeschaut.  Ich war im Botanischen Garten von Sydney, habe mir die Brücke und Oper angeschaut.  Und das bei Tag UND Nacht.
Ich habe mir auch einen Aldi vor Ort angeguckt, und geschaut, ob der hier auch an die deutschen Filialen rankommt.
Ja es gibt hier Aldi!  Und sie sind billig.  Nur leider doch noch so billig wie in Deutschland.  Denn hier in Australien kostet alles 50% mehr;  Früchte und Fleisch sogar noch mehr.
Der lernt man die EU echt zu schätzen.
Denn anders Als Deutschland, muss Australien vieles seeehr teuer importieren. Und das merkt man!
Der Standard Supermarkt ist hier Woolworth. Und Selbstbedienungskassen sind hier Standard,  genauso wie kleine Plastiktüten.
Auch haben die Aussies einen teils komischen Geschmack. Mc Donalds schmeckt teilweise echt strange, vor allem das Eis.
Eis überhaupt kostet 3-4mal so viel wie bei uns.
Eine Kugel am Kiosk bekommt man so zum Beispiel nicht unter 5 Dollar, was ca. 4€ sind.


Doch abgesehen von den letzten Unannehmlichkeiten und dem hohen Preis, ist das Land echt toll.
Die meisten Australier sind sehr freundlich und aufgeschlossen.
So bekam ich schon mehrere Reisetipps von einer älteren Dame und habe im Zug Hilfe von einer fremden Dame bekommen als ich das Wifi-Stick-Problem hatte.
Auch verstand ich mich auf Anhieb mit dem Jobagenten im Hostel.
So bekam ich auch den Farmjob, da er mich inoffiziell sofort annahm.
Connection ist auch hier alles.

Doch auch ein paar nicht Australier waren ganz nett.
So lernte ich eine sehr nette Französin kennen, hatte einen tollen Badetag mit 3 Österreichern und Spaß mit 2 Briten.
Die Briten und die Französin haben mich am letzten Abend dann auch noch auf eine Party im Club nebenan eingeladen und dafür gesorgt dass ich genug zu trinken hatte.  Denn das war der Abend von dem Tag wo ich das riesige Kreditkartenproblem hatte.
Und diese Party war echt befreiend.  Doch interessanterweise waren mir aber alle Frauen die teils echt heiß und größtenteils sehr knapp bekleidet waren total egal. Ich hab jemanden zu Hause und an die kommt keine ran:*



Das letzte was ich euch erzählen möchte ist meine eigene Tour nach Manly, die ich ganz alleine mit meiner Kameraausrüstung machte.  Doch vorher sollte ich erklären, was Manly ist.
Sydney selbst liegt in einer riesigen Bucht ähnlich wie Hamburg oder New York. Doch die Bucht ist so breit, dass man die andere Seite von Sydney aus nicht sieht. Man kann sich das so vorstellen, als wenn man in den Osten von Australien reingebissen hat.
Sydney liegt am südlichen Teil dieser Bucht.
Manly im nördlichen Teil.
Und von Sydney nach Manly kommt man per Fähre



Manly selbst hat 2 tolle Strände und 2 Naturparks, sowie einen Teil unglaublicher Klippenküste.
Da ich meine Fotoausrüstung dabei hatte und keine Badesachen machte ich also eine Wandertour durch den Naturpark.


Dort sah ich dann und stand auf atemberaubenden Klippen und typische trockene Südsee-Vegetation und Vögel sowie kleine Krabben und Eidechsen. Diese Echsen hier waren ca. 30-60cm lang.
Auf dem Klippenplateau gab’s auch eine ehemalige Artillerieschule.
Und dort begegnete ich das erste Mal bunten Papageien in freier Wildbahn. Das sind echt clevere Kerlchen.
Doch in der Ehemaligen Artillerieschule musste ich auch einmal Indiana Jones spielen.
Den Hut hatte ich ja.
Denn dank mangelnder Beschilderung gelangte ich an eine 2m hohe Mauer. Und ich konnte diese nicht umgehen.  Ich wollte aber auf die andere Seite.
Also kletterte ich mit Hilfe eines Baumes über selbige und sah einen seeehr tollen Sonnenuntergang auf dem Klippenplateau.

Der Weg zurück war dann anfangs sehr ernüchternd. Ich musste nämlich in völliger Finsternis zur nächsten Busstation: Und die war 1h Fußmarsch entfernt. Es ging der Straße nach.
Doch plötzlich bemerkt ich etwas in der Dunkelheit und erschrak beinahe.  Ich verhielt mich völlig ruhig und erstarrte.
Ein fuchsgroßes Wesen kam neugierig auf mich zu und begutachtete mich.  Ich holte ganz vorsichtig den Blitz raus, doch ich war zu spät. Denn ein ankommendes Auto vertrieb es wieder in den Wald.
Doch kurze Augenblicke später hörte ich es einen Baum hochklettern und auch in anderen Bäumen rascheln.
Und so sah ich deren Silhouetten in den Ästen sitzen und genüsslich Blätter mampfen.

Das war meine Begegnung der dritten Art.
Im Hostel fand ich dann heraus, dass diese Wesen denen ich begegnete, so genannte Fuchs Kusus waren.  Oder bei uns auch als Opossum bekannt.  Mein erstes Beuteltier dem ich überhaupt begegnete.


Denn Opossums sind nachtaktiv!
Also war der Nachtweg im Nachhineinein ein Gluecksfall. Denn sonst waere ich diesen nie begegnet.
Momentan bin ich auf dem Weg zur Farm in einen Ort. Namens Canowindra was man eher Canwindra ausspricht.
Es liegt in New South Wales. Aber Nahe der Outbackgrenze.
Ihr koennte das ja mal googeln!.
Mehr dann wenn ich meinen Farmjob angegangen bin.

Und nun zu den Fotos:  Fotos Sydney und Manly

Viel Spass!

Und danke an Tom den Zweitkorrektor!

2 Kommentare:

  1. Hey Karsten,
    Danke für Deinen unterhaltsamen Blog, wir haben uns im Kreis der Kollegen im FAIR gerade dein Fotoalbum angesehen (mit vielen Grüssen von allen FAIRys) und ich habe lustigerweise nach Deinm ersten Post schon den Google-Maps-Link angeklickt und bin virtuell die Liverpoolstreet über Streetview langspaziert (Monorail gesehen und Leute mit Surfbrettern unterm Arm, MacDonalds und KFC usw)... jetzt habe ich das auf Deinen Fotos wiederentdeckt - die Welt wird zum Dorf !-) Das Hoernchen auf den Fotos wird ja wohl ein Gruss an Deine Julia-Emma-s-Fall sein... btw... Heike steht gerade neben mir und gruesst auch... hast Du ihr Minimonster auch dabei ? Warten schon gespannt auf Deine Ernteeinsatzberichte...
    Lass Dir Deine Laune nicht durch wenig Geld vermiesen, vielleicht bekommst Du es ja auch noch hin, den nächsten Post wieder in weisser Schrift zu verfassen, schwarz ist bei diesem Hintergrund schwer zu lesen...
    Alles Gute aus der Heimat (war heute auch bei ALDI)... Da Pawel

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  2. Junge Junge du machst ja Sachen ;), wie Pawel schon sagte halt die Ohren steif ! :D

    Ulfyrwarii ~

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