Mittwoch, 28. März 2012

Aussiblog Teil 12 Wagga Wagga und wenn die Flut Wellen schlägt...


Hey hey, nun ist es wieder soweit ich habe wieder Zeit für Blogeinträge!

Die Letzten Wochen waren sehr durchmischt. So habe ich Geburtstag gehabt, gearbeitet 



und vor ein paar Tagen Griffith verlassen.
Nebenbei kam noch eine Flutwelle ins Land.


Ich möchte aber vorher euch von Wagga erzählen.

Meine erste Begegnung mit Wagga Wagga hatte ich gegen morgens um halb 5 in einem Kleinen Haus.
Der Grund: eine Fare oder auf deutsch: ein Rummel.

Denn die Arbeit in Summertime war von unglücklichen Umständen getrübt und so hatte ich wegen fehlender Flaschenlieferung oder mangelnder Arbeit öfter nur sehr kurze Arbeitszeiten oder ein paar Tage frei. 

So arbeitete ich erst nur einen Tag mit Naill auf einer Weinfarm auf einem Sammler:




Da bot mir Die Kollegin von Cesar und ehemalige Backpackerin Sabrina, einen Job beim Rummelbetreiber Tony an.
Dieser Job sollte 3 Tage gehen.

Und so ging es dann um 2 Uhr nachts ab nach Wagga Wagga. Auf der Fahrt lernte ich Christoph kennen, ein Rheinländischer Backpacker der mit mir zusammen auf der Fare arbeitete.


Wir verstanden uns von Anfang an ziemlich gut und so verging die 3 stündige Fahrt nach Wagga im nu. Wir erreichten schließlich das besagte Haus, wo der Rummelbetreiber Tony wohnte.
Die erste Begegnung mit meinem Chef für 3 Tage war, wie soll ich sagen, sehr männlich.
Das mag jetzt komisch klingen, doch Tony ist das was man unter einen was klischeehaften Mann bezeichnen würde: ein nettes Raubein, mit typischen Männerwitzen auf der Zunge. 
Das störte mich aber in keinem Fall, schließlich kenne ich das ja von meinen Jungs(den Dureonen).
Von Tonys Haus, ging es mit 2 französischen Backpackern, Louis(ein Australier),Christoph und Ellie, Tonys schwangerer Freundin zum Lagergelände.
Dort wurden alle Geräte die mit auf den Rummel sollten überprüft und bei Bedarf umgeladen.
 Toney ist auf dem Bild ganz rechts zu sehen. 

Alle Fahrgeschäfte und Buden sind nämlich komplett transportfähig.
Es fehlte jedoch an einem: genügend Trucks, die die Anhänger ziehen.
So musste Tony mehrmals fahren um alle Fahrgeschäfte an das Ziel zu bringen.


Aber erst mal ging es in voller Kolonne zum Zierlort: Tortumba. Ein kleines Städtchen irgendwo in New South Wales.


Nach weiteren 2h Fahrt kamen wir dort an und bauten alles auf.
Das ganze dauerte auch bis zum Abend, denn Tony musste schließlich auch noch die fehlenden Fahrgeschäfte holen.
In den Zwangspausen spielte Loui uns etwas auf seiner Gitarre vor.


Leider schafften wir es nicht alles komplett bis Sonnenuntergang aufzubauen.
So mussten wir auch am nächsten Morgen früh aufbauen.

In der Nacht kamen auch 3 Mädels(auch Backpacker) und eine australische Mitarbeiterin an, die an der Kasse und an den Ständen und an einem Fahrgeschäft arbeiteten. 


Und dann ging es auch schon los.
Dieser Rummel war allerdings ein wenig klein.
Was es an Fahrgeschäften gab?
Es gab 3 Hüpfburgen von denen eine größer als die anderen war.

Es Gab eine Teppichrutsche.



Es gab 2 Stände wo man Sachen gewinnen kann.


Und es gab 3Fahrgeschäfte. Das eine war eine Art Zentrifuge die sich auch hebt. 


Es gab noch ein, Am boden rotierendes, Fahrgeschäft. 

Und das andere war ein typisches Kinderkurassel.
Alle Fahrgeschäfte wurden übrigens von Tony selbst konstruiert.

Meine Position war an der großen Hüpfburg. Und diese hatte den Namen Hüpfburg auch wirklich verdient. Denn diese war Riesig.
Meine Aufgabe war es die Kinde, die Regeln einzuweisen, ihnen die Tickets abzunehmen, da jedes Fahrgeschäft Geld kostete und sie nach je 10 Minuten rauszuholen.



Das Ganze war ein Heiden Spaß, wenn auch das Sonnige Wetter mir etwas zu schaffen machte.
Denn es waren mindestens 36 Grad starrer Hitze und es gab keinen Schatten oder Wolken.
Doch selbst das konnte mir den Spaß nicht nehmen.

Jedoch war dieser Tag auch von einem blöden Ereignis überschattet:

Ich hatte nämlich meine Kamera dabei. Jedoch hatte ich sie nicht um, sondern an der Hüpfburg geparkt. 1 Stunde später musste ich in die Hüpfburg rein um ein Kind rauszuholen, dass partout nicht raus wollte. Das klappte auch mit etwas Anstrengung ganz gut.
Doch als ich dann aus der Hüpfburg raus ging, brauch auf den letzten Luftpolsterstufen dann eine der Stufen zusammen und ich stolperte.
Zu meinem Unglück stolperte ich genau auf meine Kamera und Zerbrach den externen Blitz und das Objektiv.
Das Objektiv musste ich ein paar Tage später bei Canon für mehrere hundert Dollar reparieren lassen. Zum Glück habe ich eine Fotoversicherung.

Trotz dieses Ereignisses war es aber ein toller Tag und dieser ging dann mit dem Sonnenuntergang zu Ende. Abends traf ich dann sogar noch einen 15 jährigen deutschen Austauschschüler, der ein Jahr in eine Australische Schule ging.

Der nächste Tag(Sonntag) war jedoch von einer riesigen Wolkendecke überschattet. Und es fing auch noch an zu regnen.
Dieser Regen hörte überhaupt nicht auf und dauerte den ganzen Tag.
Was wir nicht wussten: dass war der Beginn des größten Unheils seit Jahren: Der Flut in Australien.

Der Regen hatte aber auch schon am Sonntag negative Auswirkungen:

Denn durch selbigen kamen keine Fahrgäste. Außerdem konnte ein Teil der Rummelattraktionen nicht bei Regen genutzt werden, da es sonst für die Kinder zu gefährlich wäre.
So warteten wir den ganzen Tag bis es aufhörte. 

Wir vertrieben uns die Zeit mit Unterhaltungen, ein wenig Musik oder Schabernack.
Doch es hörte einfach nicht auf zu regnen.
Schließlich bauten wir dann am Nachmittag bei strömenden Regen alle Stände und Fahrgeschäfte ab. Das war ein seeehr nasses Vergnügen.
Zum Glück hielt mein Aussihut meinen Kopf trocken.

Und gegen ca. 22 Uhr ging es dann wieder Zurück nach Griffith.

Die nächsten Tage arbeitete ich wieder bei Summertime.
Und es regnete weiter

Nun weiter zur Flutwelle:

Wie vielleicht der eine oder andere gelesen oder im Fernsehen gesehen hat, hat eine Flutwelle die Gegend um Wagga Wagga erwischt. Diese Flut war so groß, dass sie weltweites Aufsehen erregte.
Doch wie kam es zu so einer Flut?
Die Erklärung hierfür habe ich schon angedeutet: Regen.
Einige Teile(nicht alle!) Australiens sind sehr Regenarm. So auch die Gegend um Wagga Wagga und Griffith(auch Riverina Area Genannt).
Hier ist es gerade von Frühling(Oktober) bis Herbst(April) sehr warm. Es ist auch nicht selten, dass es mal ein ganzes Jahr lang nicht regnet. Dass es hingegen oft regnet, ist sehr selten.
Doch genau das ist passiert.
Es regnete genau genommen eine Woche lang fast komplett durch.
Und auch das ist hier, in der Gegend, sehr untypisch.
Ich selbst habe es auch kaum erlebt, dass es dermaßen durch regnet. Teilweise war das 12h am Stück und mehr, ohne Pause!



Doch Gedanken habe ich mir dabei nicht gemacht. Denn ich arbeitete ja nach dem Wochenende wieder bei Summertime und war vor dem Regen geschützt.

Es regnet bis einschließlich Samstag dem 3. März, meinen Geburtstag.
Und dann kam die Flutwelle.
Denn alle Flüsse und der Boden waren nach so viel Regen komplett voll.
So war Wagga Wagga fast komplett überflutet und fast alle Straßen aus Griffith raus waren durch die Fluten blockiert. Das sah man auch in den Supermärkten:





Eine einzige Strecke war noch offen: Darlington Point. Und das war der Grund warum ich 2 Wochen noch bei Summertime arbeiten konnte. Denn über Darlington Point führten die Transportwege für Summertime.

Nachdem die Wassermassen aber dann fast komplett vorbeigezogen kehrte sich das Spiel nun um: Alle überfluteten Straßen waren wieder frei und Darlingten Point wurde überflutet.
Denn etwas, was ich nicht wusste trat ein: Die Fluten wandern weiter.
Selbst nach über eine Woche ohne Regen wurden Orte noch überflutet, weil die Böden immer noch zu vollgesogen sind. Das Problem dabei: Die Wassermassen die nun weiterfließen, werden nicht weniger. Sie Wandern also einfach zum nächsten Gebiet weiter.

Das war nun Pech für mich, denn es gab keine Arbeit bei Summertime mehr, weil keine Flaschenlieferung mehr ankam.

So musste ich notgedrungen auf einer Tomatenfarm und einer Weintraubenfarm arbeiten.

Ersteres war eine super Arbeit und machte eine Menge Spaß. 



Meine Aufgabe war hier das wegräumen der alten Tomatenpflanzen, was 5 Tage dauerte.
Das da war meine Arbeitgeberin: 


Sie ist eine sehr nette ältere Farmerin
Außerdem begegnete ich meiner ersten Schlange. Eine Sogenannte Rotbauchschlange.
Diese befand sich aber schon in den Todeswindungen, weil der Farmer(der Sohn der älteren Dame) diese mir erst zeigte als sie schon gefangen und erschlagen wurde.
Die andere Feldarbeit war zwar einfacher, brachte aber auch weniger Geld.
Es handelte sich um das Pflücken von Weintrauben für den Supermarkt.

Diese Wurde nach der gepflückten Menge bezahlt. Doch ich war zu langsam um gutes Geld zumachen. Der Grund hierfür war, dass ich zu genau kontrollierte und dabei eine Menge Weintrauben aus lies oder einfach Zeit verschwendete.
Jedoch war mir dass dann am Ende egal. Denn ich wollte eine gute Arbeit machen und nichts so dahin schludern.
Außerdem war es meine letzte Arbeitswoche in Griffith und ich wollte mir keinen Stress machen.




Das Wochenende vor meine Abreise nach Melbourne ging es übrigens wieder nach Wagga Wagga.

Warum: Nun nach der Flut fand in der Gegend um Wagga ein Naturphänomen statt:
Die hiesigen Spinnen spannen riesige Spinnennetze, die ganze Felder und Bäume bedeckten.
Das wollte ich mir angucken.

Leider ging das an dem ersten Wochenende nach der großen Regenphase und den ersten Flutberichten nicht. Denn alle Strassen aus Griffith raus, die nach Wagga Wagga führten waren überflutet.

Also musste ich eine Woche warten.
Und durch einen glücklichen Zufall bat sich eine Gelegenheit:

Ein chilenischer Backpacker wollte am Sonntag dem 18.3. nach Wagga, weil er nur von dort aus nach Melbourne konnte. Alle Straßen nach Melbourne, die von Griffith aus verliefen waren noch überflutet.
So nahm ich die Gelegenheit wahr und fuhr ihn mit dem Hostel Auto nach Wagga.



Dort lieferte ich ihn am Bahnhof ab und machte dieses Abschlussfoto.



Danach ging es erst mal zu Aldi. Denn laut Informationen von Cesars Frau, gab es in Wagga eine Aldi Filiale und in selbiger verkaufen sie Haribo Goldbären!!!
Diese holte ich auch gleich in großen Mengen, um sie an andere Backpacker gegen Geld weiterzugeben.

Danach suchte ich nach den Spinnennetzen.
Leider fand ich keine mehr. Nicht mal Überreste.
Doch es war trotzdem eine tolle Tour, denn ich fuhr einfach drauf los!
Dabei entdeckte ich auch ein paar Kühe.



Und damit ihr mir auch Glaubt, habe ich ein paar wenige Impressionen aus Wagga Wagga mitgenommen.

Leider war ich fotografisch sehr eingeschränkt, weil mein Normal-objektiv ja in Reparatur war.




Und in Wagga fand ich noch die Gelegenheit fremde Menschen zu porträtieren.
Diese Familie mit ihrem ungewöhnlichen Familienauto:


Das war es nun erst mal für diesen Blogteil.

Sidekick.  Ich gönnte mir an einem Abend mal einen Döner.

Na Ja, es ist nicht wirklich der Döner den wir kennen, aber auf seine Art ist der auch lecker :)  





Und diese Samen sind das fieseste, was es in Australien gibt. Sie stechen nämlich durch alles, was dünner als 5mm ist:


Weiter gehts mit meinem Geburtstag

Und zu Guter Letzt der allübliche Photolink


Bitte schreibt Kommentare!!!

3 Kommentare:

  1. Kelric, King of Rummelplatz - koestlich, Fotoapparat wird schon wieder... warum wundert es mich eigentlich nicht, dass Du was rumliegen lässt ???? (wer den Schaden hat...). Glücklicherweise bist Du ja gut bestückt (Foto-Ausrüstungstechnisch), jeden Blogeintrag weiter entgegenfiebernd... Da Pawel

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  2. Hey Grosser, Deine Berichte sind immer wieder toll und schön zum Schmunzeln. Das bist echt Du, wie Du leibst und lebst. Tolle Idee auf dem Feld mit Anzug zu arbeiten, aber wie kommt man darauf?!
    Die Bilder sind genial, schön das wir Dich ein Stück mit begleiten können!!
    Liebe Grüsse Deine Eltern

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  3. Das mit dem Fotoapparat ist echt ärgerlich. Aber irgendwie hab ich es kommen sehen, dass sowas passiert. Der Döner schaut eher aus wie eins von den labber Subwaystangen dies bei uns im Frustgatter zu ergaunern gibt ;).

    gruß und winke Frodo

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